Unser Traumhaus

Bauen mit Kastell
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Sonntag, 19.08.12
Veröffentlicht von B. Oberbeck in Baugenehmigung • 15.12.2012 00:28:40
Das war eine Woche voller Frustration. Am Dienstag war ich bei Frau V. Junior, die Tochter der Besitzerin unseres unbebauten Nachbargrundstücks. Ich traf mich mit Hrn. Diehl um 9 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Baustoffmarkt in Assenheim, den sie leitet. Herr Diehl hatte das Modell von Herrn Uwe P. dabei auf Basis dessen wir Frau V. veranschaulichen wollten, um welche triviale Freigabe es gehe. Da Herr Diel mir die Woche vorher signalisierte, dass die Tendenz nach den Telefonaten neutral bis positiv sei, war ich guter Dinge, dass wir die Unterschrift bekommen sollten. Ein bisschen nervös war ich dennoch, immerhin ging es um die Zukunft unseres Traumhauses.

Das Gespräch verlief alles andere als positiv. Es war nicht nur Frau V. dabei, sondern auch ihre Schwester Frau M.-V.. Diese Person hat auf jedem Zahn eine andere Frisur und prägte das Gespräch mit einer besonderen Argumentationslosigkeit kompensiert durch an den Haaren herbeigezogene Szenarien zukünftiger Nachbarschaftsstreitigkeiten. Als ihr Blick auf unser Modell viel, viel sie sofort ein, dass sie die Nordwand unserer Garage (Grenzbebauung) nicht akzeptiere, da diese „Wand“ das Nachbargrundstück abwerte und somit völlig inakzeptabel sei. Ich war absolut verdutzt, da es um diese Wand schließlich gar nicht ging, sondern nur um das 2m Dach nach Abschluss der Wand. Ich sagte so behutsam wie möglich, dass ein Haus schließlich aus Wänden bestehe und es auch gar nicht um dieses Wand gehe, sondern um das Dach. Die Böse V. hörte jedoch gar nicht mehr richtig zu, so hatte ich den Eindruck, war ihr der Anblick dieser störenden Wand so ein Dorn im Auge, dass die Stimmung noch schlechter war als die ohnehin schon sehr aufbrausende Grundstimmung ihrer rabiaten Begrüßung.

Herr Diehl und ich argumentierten: Es gibt eine Entwässerung des Garagendachs, dass auch kein Wasser von den 2m Vordach auf das Nachbargrundstück gelangen könne. Gekontert wurde dieses Argument: Und morgen bauen Sie eine Dachterrasse und schauen den Nachbarn auf den Teller. Bautz, was hatte das nun wieder mit der Freigabe des Daches zu tun? Ich versicherte, dass wir zwei Terrassen in Süd- und Westausrichtung hätten mit Haardtblick und uns sicherlich nicht auf die Nordseite des Grundstücks im Hausschatten auf unsere Garage im 1. OG setzen würden mit Blick auf die Leininger Straße bzw. die Nachbarschaft! Es wurde intelligent gekontert mit „Das sagen Sie heute!“. Anywhay, das hatte schließlich auch nichts mit der Freigabe zu tun, was ich vorsichtig und höflich nochmal unterstrich.

Ich versuchte zu verdeutlichen, dass das von uns so gewünschte Dach keinerlei Nachteile für das Nachbargrundstück bedeute (kein Schattenwurf, keine Sichtbeeiträchtigung, kein zusätzliches Flächenwasser, NICHTS!. Da flog das nächste Argument von der bösen V. „Und morgen bauen Sie eine Wand vom Vordach auf den Boden und wir haben 14m Wand statt 12. Herr Diehl intervenierte. „Sie genehmigen die Pläne und nicht 14m Grenzbebauung. Herr Oberbeck darf keine zusätzliche Wand auf die Grenze bauen.“ Und wieder das scharfsinnige Argument“ Das sagen Sie heute“. Ich platzte schier vor Wut ob dieses wenig intelligenten und ignoranten Gesprächsverlaufs und versuchte meine Aufmerksamkeit auf die liebe V. zu richten, die sich die ganze Zeit schweigsam zurückhielt. Sie sagte, sie verstünde um was es ginge, was schonmal possitiv war. Ich sagte, dass ich an einer guten Nachbarschaft interessiert sei und die beiden Frauen sich meiner grenzenlosen Dankbarkeit berühmen dürften, sollten sie es ermöglichen unser Traumhaus in der gewünschten Ausführung entstehen zu lassen.

Die Böse hatte auch auf diese flammende Rede eine Antwort und konterte mit einer Gegenfrage „Hatten Sie schonmal ein Haus?“. „Nein“. „Dann werden Sie noch Ihre Erfahrungen machen mit Nachbarschaftskonflikten und dergleichen machen". Sie habe da schon einschlägige Erfahrungen gemacht, was mich an dieser Stelle mitnichten wundert.

Ich blieb ruhig und lächelte in der Hoffnung den Gesprächsverlauf trotz aller Gegenwehr zu einem positiven Verlauf zu drehen. Herr Diehl hatte dies glaube ich schon aufgegeben, da er ungeduldig wirkte und seine Körpersprache verriet, dass er keine Möglichkeit mehr sah, mit Argumenten weiterzukommen. Die böse V. wusste offensichtlich schon vor dem Gespräch, dass es keine Zustimmung geben werde.
Nach 45 Minuten schlug die liebe V. vor“ Wir hätten jetzt eine Tendenz erhalten und es sei klar, dass wir zeitnah eine Entscheidung bräuchten. Am Montag würde uns dieselbe zugehen.

Einverstanden.

In der Verabschiedungsszene fasste ich alle unsere Argumente nochmal zusammen und unterstrich, dass doch keinerlei Nachteile entstünden und dass die beiden ihrem Herz doch einen Stoß gebe sollten. Die Böse konterte lächelnd, dass falls die Angelegenheit negativ für uns ausginge, dass doch sicherlich nicht persönlich gemeint sei und doch hoffentlich eine gute Nachbarschaft resultieren würde.
Auf diese Aussage schwieg ich und verabschiedete mich höflich. Wir werden nach meiner Einschätzung unser Vordach nicht bauen. Ich bin sehr sauer und frustriert, nicht zuletzt auch auf Herrn Diehl, der mit keinem Wort sagte, dass dieses Dach einmal ein Problem machen könnte. Jetzt, wo wir uns in das Erscheinungsbild des Hauses verliebt haben, müssen wir umplanen. Das ist mehr als ärgerlich.

Am Donnerstag hat Kastell endlich die Auftragsbestätigung zu unserem Vertrag unterschrieben. Tatsächlich wurde wirklich erneut eine Klarstellung/Widerspruch zu unserem Ergänzungsvertrag formuliert. Herr Uwe P. hatte mich per eMail schon vorgewarnt. Die goldenen Worte des Vertriebs werden leider nicht mit goldenen Taten des Headoffices bestätigt. Stattdessen schlägt mir Misstrauen und Formalismus entgegen. Ich hoffe nur die Abwicklung wird hier ein anderes Bild von Kastell vermitteln, die derzeit etwas unflexibel und formalistisch daherkommen.