Unser Traumhaus

Bauen mit Kastell
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Mittwoch, 25.04.12
Veröffentlicht von B. Oberbeck in Elektro • 14.12.2012 21:56:23
Heute war Herr Dieter N. v. Fa. Nagel bei uns. Herr N. ist der Systempartner von Hrn. Uwe P. und unser möglicher Partner für das Gewerk Elektro, sollten wir mit Kastell bauen. Das Gespräch war äußerst interessant. Herr N. ist eine Mischung aus „alter Schule“ und dennoch Tekki vom feinsten. In der ersten Stunde unseres Gesprächs ging gar nicht um Elektrik, sondern um Alternativen unseres Heizmodells (Solarthermie, Gastherme, wasserführender Holzofen).

Herr N. argumentierte, dass Solarthermie nur so groß geworden ist, weil die Solarmodule so teuer waren. Solarthermie würden daher kaum Sinn machen, da wir im Sommer ohnehin nicht viel Warmwasser und überhaupt keine Heizung brächten – und gerade im Sommer sind die Panels am effektivsten.

Wenn der Zwischenspeicher heiß sei, wäre die Investition auf dem Dach unbrauchbar.
Anders sähe es mit Photovoltaik aus. Auch mit PV-Modulen könnten wir heizungsunterstüzend unseren Zwischenspeicher über Heizstäbe mitheizen. Wenn der Speicher warm ist, sind die Module auf dem Dach aber eben nicht „tot“ sondern produzieren weiter Strom, der für den Eigenbedarf verwendet werden kann oder eben durch Netzeinspeisung verkauft wird. Herr N. empfahl uns 3kWp aufs Dach und das auf beide Dachflächen verteilt (unser First läuft Nord-Süd, sodass wir eine Dachfläche in östlicher und eine in westlicher Richtung haben). Durch das Verteilen auf beide Dachflächen haben wir die Morgen- als auch die Abendsonne.

Für mich klang das gar nicht so dumm. Als ich Herrn N. erzählte, dass ich eine Gebäudeautomatisierung anstrebe, war er gänzlich aus dem Häuschen, da gerade dann die PV-Anlage noch mehr Sinn macht (sofern das System von MyGekko dies steuern kann – sprich wo im Haus habe ich welche Bedarfe und wann soll der Strom vom Dach selbst genutzt werden und wann verkauft……ich werde das zeitnah mit MyGekko klären).

Weiterhin empfahl er uns als Alternative zur Gastherme ein Blockheizkraftwerk (wärmegeführt) einbauen zu lassen. Diese sogenannten Mikro-BHKWs gibt es schon mit 1kW Strom und 3 kW Wärme (Koopperation Vailant und Honda). Im Prinzip ist das ein Gasverbrennungsmotor, der Strom erzeugt und die Abwärme des Motors als Wärmeenergie verwendet (Kraft- Wärmekopplung). Hierbei werden Wirkungsgrade von 90-95% erreicht – was natürlich fantastisch ist. Für die Spitzenbedarfe ist noch eine kleine Gastherme in dem Vailant-Sytem integriert (für die ganz kalten Tage). Gerade mit der intelligenten Heizungssteuerung wäre so ein System prädestiniert für uns (auch hier ist zu prüfen, ob der Gekko das alles unterstützt). Ich zumindest bin erst mal angefixt – so ein eigenes Kraftwerk im Keller und ein Solarkraftwerk auf dem Dach – sehr geil.

Kostenmäßig kommt die PV-Anlage nicht teurer als die Solarthermie (auch wenn ich seine Rechnung nicht nachvollziehen konnte – werde das im Nachgang zum Gespräch nochmal prüfen). ;) Das BHKW kostet incl. kleiner Gastherme für die Spitzenbedarfe und Zwischenspeicher ca. 17 – 20 kEUR. Das ist natürlich ein Wort. Allerdings müssen wir für unsere Amortisationsrechnung alle Faktoren berücksichtigen, dazu kommt also noch eine etwaige Förderung von der BAFIN (muss ich prüfen), die Einspeiserückvergütung durch den Stromverkauf, die Ersparnis des Stromzukaufs bei Eigenbedarfsdeckung, etwaige Steuervorteile (muss ich prüfen, Herr N. sagte irgendetwas von Rückerstattung der Mineralölsteuer oder so was). Ich werde das mal durchrechnen bzw. durchrechnen lassen.

Herr N. hatte großes Interesse an MyGekko. Das finde ich gut, da er ja, sollten wir zusammenkommen, mit den Kollegen eine unmittelbare Schnittstelle hat. Da kann es also nicht schaden, wenn das Interesse groß ist. Herr N. kennt sich mit Bus-Systemen wie EIB/KNW als auch mit SPSen aus. Somit ist er auf jeden Fall der geeignete Partner für unser intelligentes Haus.

Am Ende des Gespräches haben wir dann doch auch noch über Elektroinstallation gesprochen. Ein Angebot kann Herr N. erst machen, wenn wir mit der Steckdosenplanung und Lichtplanung soweit sind. Weiterhin braucht er weitergehende Informationen zum Gekko (welche Kabel in welcher Menge wohin (Hauptverteiler im Keller oder Unterverteiler in den Stockwerken), wird jede Funktion einzeln verdrahtet oder versteht der Gekko auch ein Bustelegramm…..) Viele Fragen auf die ich keine Antwort wusste. Ich kenn zwar den Gekko in seiner Funktionsweise recht gut und habe mir schon etliche Tutorials zur Benutzung und der Adminebene des Systems angeschaut – aber Fragen zur Installation?! Nicht mein Thema. Ich werde bei Herrn Luca F. von MyGekko nachfragen und Herrn N. nachträglich informieren.

Unterm Strich war das heute ein sehr interessantes Gespräch mit vielen neuen Inputs und Ideen.